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Wärmebrückennachweis

Von Christian Strandt am 21.11.2024 07:37 Uhr

Eine detaillierte Wärmebrückenberechnung ist ein komplexes Verfahren, das den Wärmeverlust an thermischen Schwachstellen eines Gebäudes, sogenannten Wärmebrücken, genau analysiert. Sie ermöglicht es, die energetische Bilanz eines Gebäudes präziser zu erfassen und so fundierte Entscheidungen für eine optimierte Bauweise zu treffen.

Zweck der detaillierten Wärmebrückenberechnung:

  • Verbesserung der Energieeffizienz: Durch die Identifizierung und Minimierung von Wärmebrücken kann der Heizenergiebedarf eines Gebäudes deutlich reduziert werden. Dies führt zu geringeren Energiekosten und einem geringeren CO2-Ausstoß.
  • Erreichen von höheren Effizienzhausstandards: Für die Zertifizierung als Effizienzhaus nach den Vorgaben der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) ist eine detaillierte Wärmebrückenberechnung in der Regel notwendig um eine höhere Effiienzhausstufe zu erreichen.
  • Vermeidung von Bauschäden: Wärmebrücken können zu Tauwasserschäden, Schimmelbildung und Bauschäden führen. Eine detaillierte Wärmebrückenberechnung hilft, diese Probleme zu vermeiden, indem sie Schwachstellen in der Konstruktion aufdeckt und Sanierungsmaßnahmen ermöglicht.

Verfahren der detaillierten Wärmebrückenberechnung:

Die detaillierte Wärmebrückenberechnung basiert auf thermischen Simulationen, die mit Hilfe von spezieller Software durchgeführt werden. Dabei wird das Gebäudemodell in einzelne Bauteile zerlegt und die Wärmeübertragung zwischen diesen Bauteilen berechnet. Die Berechnungen berücksichtigen verschiedene Faktoren wie die Geometrie der Bauteile, die verwendeten Materialien, die Dämmstärken und die Außentemperaturen.

Ergebnisse der detaillierten Wärmebrückenberechnung:

Die Ergebnisse der detaillierten Wärmebrückenberechnung umfassen:

  • Psi-Werte: Der Psi-Wert (Ψ-Wert) ist ein Maß für die Wärmedurchlässigkeit einer Wärmebrücke. Je kleiner der Psi-Wert, desto geringer ist der Wärmeverlust an dieser Stelle.
  • Isoformenverläufe: Isoformenverläufe zeigen die Verteilung der Oberflächentemperaturen an der Innenseite des Gebäudes. Anhand dieser Verläufe können kritische Stellen mit niedrigen Temperaturen und einem erhöhten Risiko für Tauwasserschäden und Schimmelbildung identifiziert werden.
  • Wärmebrückenzuschlag: Der Wärmebrückenzuschlag ist ein Korrekturfaktor, der bei der Berechnung des Gesamtwärmeverlustes eines Gebäudes berücksichtigt wird. Er gibt die zusätzlichen Wärmeverluste durch Wärmebrücken an.

Durchführung der detaillierten Wärmebrückenberechnung:

Die detaillierte Wärmebrückenberechnung sollte von einem erfahrenen Energieberater oder Bauphysiker durchgeführt werden. Die Kosten für die Berechnung variieren je nach Größe und Komplexität des Gebäudes. In der Regel kann dadurch eine höhere Effizienzhausstufe erreicht werden und ermöglicht ein generieren von höheren Fördergeldern.

Vorteile der detaillierten Wärmebrückenberechnung:

  • Verbesserte Energieeffizienz und geringere Energiekosten
  • Erhöhter Wohnkomfort durch Vermeidung von Bauschäden
  • Erreichen von höheren Effizienzhausstandards und Zugang zu Fördermitteln
  • Wertbeständigkeit des Gebäudes

Nachteile der detaillierten Wärmebrückenberechnung:

  • Höhere Kosten im Vergleich zur einfachen Wärmebrückenberechnung
  • Erfordert Fachwissen für die Durchführung und Interpretation der Ergebnisse